Seit einiger Zeit hat der SPD-Politiker Jörg Tauss ja
ein kleines Problemchen.
Nach seiner eigenen Aussage hat er sich in das betreffende Klischee begeben um dort Informationen zu erhalten und Vorgänge zu verstehen. Ich glaube ihm das sogar. Es ist auch sehr alleinstellen, dass einPolitiker Dinge über die er redet vorher verstehen will. Andere
machen erstmal wirre Gesetzentwürfe die vielleicht Wahl-wirksam sind aber sicher nicht das Problem bekämpfen.
Was mich an der Geschichte aber am meisten fasziniert ist der Zusammenhang zu dem in aller Welt propagierten Ausschluss der sozialen Reintegration von Sexualstraftätern. In den USA ist es von öffentlicher Seite so geregelt, in Deutschland
machen das die Medien (mit freundlicher Unterstützung der beteiligten öffentlichen Zuständigen): Ein Straftäter, der eine Sexualstraftat begangen hat und seine Strafe ordnungsgemäß verbüßt hat, soll sich bitte nie wieder sozial integrieren können. So die indirekte Forderung. Lebenslanger Pranger ohne Möglichkeit der Befreiung daraus.
Sollte Jörg Tauss aus der Nummer jetzt nicht mehr herauskommen (was ich für sehr realistisch halte) und für diese Sache eine Strafe verbüßen, dann gelte für ihn eigentlich dasselbe. Schließlich könnte ja jeder kommen und behaupten, er habe nur recherchiert. Es wird eine ganze Menge Leute geben, die diese Ausrede nicht gelten lassen.
Wäre es zu viel verlangt, dass man angesichts solcher eigentlich offensichtlichen Grenz- bzw. Streitfälle vielleicht doch darüber nachdenkt, dass auch wegen solchen Delikten Verurteilte vielleicht nach Ableistung der verhängten Strafe eine Möglichkeit zur Resozialisierung haben sollten?
Vermutlich schon.