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Bernd Wurst
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Mittwoch, 18. Dezember 2019Ein halbes Jahr Elektroauto II: Kalkulation
Wir haben im Frühjahr ein Elektrofahrzeug gekauft und nutzen dies seit der Auslieferung im Juni 2019 in unserer Familie intensiv.
In mehreren Blogposts erzähle ich über unsere Erfahrungen und die Praxis. Diese Blogposts sollen ein Erfahrungsbericht sein über 6 Monate Alltag mit dem Elektroauto. Zu langweilig für reißerische Zeitungsartikel aber vielleicht interessant für jemanden der sich überlegt in wiefern sich das auf sein Alltag abbilden ließe. Hier geht es um die Wirtschaftlichkeit. "Ein halbes Jahr Elektroauto II: Kalkulation" vollständig lesen Dienstag, 17. Dezember 2019Ein halbes Jahr Elektroauto I: Medien und Gesellschaft
Wir haben im Frühjahr ein Elektrofahrzeug gekauft und nutzen dies seit der Auslieferung im Juni 2019 in unserer Familie intensiv.
Ich bin 2019 vom Interessent zum Käufer und Fan geworden. Das hat ideologische bzw. ökologische Gründe, es hat aber auch schlichte Vorteile für unseren Alltag. Darüber möchte ich bloggen. Ich teile das in mehrere Artikel und werde vermutlich auch später noch was nachreichen. Zunächst ein kleiner Rant über die Medien, die Gesellschaft und den Umgang mit der Elektromobilität. "Ein halbes Jahr Elektroauto I: Medien und Gesellschaft" vollständig lesen Mittwoch, 19. Januar 2011Mir is schlecht
Eigentlich überlasse ich es ja dem Darwinismus, die Raucher für ihr tun zu bestrafen, mir ist das egal.
Aber heute geht's mir echt schlecht. Ich hab einen Kundenrechner bei mir zu Hause, der stand da jetzt einen Tag rum und ich krieg kaum noch Luft weil hier alles nach Tabak stinkt. Das ist ätzend. Und musste mal gesagt sein. Mittwoch, 5. Januar 2011Von Steuern und Zahlen
Manchmal arbeite ich besonders schnell. Beispielsweise wenn es darum geht, die Zahlenkolonnen des abgeschlossenen Jahres zu verarbeiten und dann ganz weit weg ad acta zu legen.
Deshalb ziehe ich immer in den ersten Tagen des Januar die Aktenordner des vergangenen Jahres raus, lasse meine Buchhaltungs-Datenbank ein paar Rechenoperationen ausführen und trage alle Zahlen zusammen die ich für die Steuererklärung brauche. Die habe ich auch komplett verfügbar, denn schließlich bin ich (wie die meisten kleineren Unternehmen) Ist-Veranlagt, ich brauche also die Umsätze, die sich wirklich im letzten Jahr auf dem Konto abgespielt haben. Ich habe mich also bereits Anfang dieser Woche mit diesem Thema befasst, Zahlen zusammen gerechnet und aufgeschrieben. Eine Online-Einreichung gibt es ja nach wie vor nicht, daher also auch dieses Jahr wieder Papier. Herausragend gut finde ich in diesem Kontext ja die Online-Formulare der Finanzverwaltung. Viel JavaScript, aber solange es funktioniert eine super Sache. Was mich aber auf die Palme bringt: Für die Gewerbesteuererklärung gibt es bis dato noch keine Formulare. Liebe Finanzverwaltung. Von mir als Unternehmer wird mindestens zweierlei erwartet: 1. Unternehmerische Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit im Umgang mit den steuerlich relevanten Daten und Fakten und 2. dass ich meine Steuererklärung bis März abgebe. Ich erwarte im Gegenzug, dass mir insbesondere Punkt 2 auch ermöglicht wird. Und zwar nicht kurz vor knapp sondern so früh wie möglich, sobald ich die relevanten Zahlen zusammen habe. Jetzt, zum Jahreswechsel, schließe ich das alte Jahr ab. Ich sortiere Belege um, rechne sowieso mit einigen Zahlen herum und habe den Kram dadurch bereits in der Hand. Ich möchte meine Steuererklärung gerne in diesem Zug mit machen und zeitnah erledigen. Ich habe nämlich im neuen Jahr auch anderes zu tun. Das Formular ist eigentlich nur ein Formular. Man trägt da die interessanten Dinge erst ein. Es gibt keinen Grund, mit einem Formular-Design bis zum Jahreswechsel zu warten. Es wäre daher echt wünschenswert wenn die betreffenden Personen ihr geschätztes Hinterteil in Bewegung setzen würden und auch dieses Formular rechtzeitig mit allen andern Formularen zur Verfügung stellen würden. In meinen Unterlagen habe ich gesehen, dass ich schon im letzten Jahr die Gewerbesteuer-Erklärung auf dem Formular des Vorjahres eingetragen habe, nachdem ich im Jahr davor nämlich irgendwann eine Mahnung wegen einer noch nicht eingereichten Gewerbesteuer-Erklärung erhalten habe. Oder kann mir jemand nachvollziehbar erklären warum es so besonders gescheit ist, dieses Formular erst später zu veröffentlichen? Mittwoch, 16. Dezember 2009Bezahl-Netz für Internet-Ausdrucker
Mit großem Tam-Tam hat sich am Montag das Hamburger Abendblatt zum heiligen Samariter der Old-School-Journalisten empor geschwungen und verkündet, dass man zukünftig für einen Teil der Inhalte Geld haben möchte. Wenn man sich im HA-Online-angebot umschaut, sieht man dass quasi alle Artikel nur noch gegen Gebühr angeboten werden sollen.
Ob das eine gute Idee ist? Ich möchte darauf nicht eingehen. Es ist zu abstrus. Warum ich den Artikel schreibe, hat einen anderen Grund. Und zwar die Offenbarung vor Google, die das Abendblatt hier abliefert. Es ist noch nicht allzu lange her, da ging durch sämtliche Online-Medien eine Welle der Entrüstung. Man sah sich konfrontiert mit einer Ausgeburt des Bösen, nämlich Google News. Google scannt selbstständig eine gigantische Menge an Artikeln auf allerlei Nachrichten-Seiten und gruppiert diese anhand von Schlagwörtern. Beim HA habe ich zugegebener maßen nichts finden können was diese Aufregung formuliert, aber z.B. beim Spiegel gibt es einen Artikel dazu: Wie Google News Redaktionen ausbeutet. Man mag also Google nicht. Google ist böse. Denn Google bringt einem nur noch mehr Klicks von noch mehr Kostenlosfanatikern. Kern meines Spotts: Man nehme einen UserAgent-Switcher (z.B. als Firefox-Extension) und schalte auf eine Kennung des Google-Bot um. Et voilà, die Website des Hamburger Abendblattes steht wieder sperrangelweit offen wie gehabt und man kann alle Artikel ohne Einschränkung lesen. Was sagt uns das? Ich glaube nicht, dass hier die Programmierer der Website einen gravierenden Fehler gemacht haben. Es ist bestimmt kein Faux-pas, dass hier der Google-Bot die Nachrichten lesen kann, die man eigentlich nur im Abonnement erhalten sollte. Aber warum? Wäre das jetzt nicht die längt herbeigesehnte Situation, dass man dem bösen Google News (der mit einem Seiten-Login nicht wirklich umgehen kann) endlich einen Riegel vorschieben kann. Dass endlich nicht mehr mühsam geschriebene Artikel in der Kostenloskultur verpuffen. Aber nein, es ist recht klar, dass hier einfach die Werbe-Wirkung, der Klickzahlengenerator Google nicht geschädigt werden soll. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da ist ein Unternehmen, das eigentlich nichts weiter macht als kostenlose Dinge aufwändig zu sortieren und wiederum kostenlos abzugeben. Dieses Unternehmen wird mit dieser Tätigkeit stinkend reich. Dann ärgern sich die Kostenlos-Content-Anbieter, dass das mit dem Kostenlos-Content ja gar nicht so gedacht sei, dass man das auslesen und sortieren soll. Man soll das nur lesen (im humanen Sinne) und nicht woanders speichern. Nun wird aber anders herum, genau der eigentlich nicht kostenlose Content zufälligerweise eben doch kostenlos nur in dieses böse Unternehmen gepumpt. Da stimmt doch irgendwas nicht an der Argumentationskette, oder? Der Hohn auf dem ganzen ist ja, dass Google aus den mittlerweile lizenzierten Agenturmeldungen auch keine schlechteren Artikel produziert als die Journalisten. Im Gegenteil, die stupide Technik von Google schafft es im Zweifel sogar, verschieden tendenziöse Beiträge über das selbe Thema nebeneinander anzuzeigen. Eine Redaktion wird mindestens die für ihre Ausrichtung am besten passende Agenturmeldung publizieren, wenn nicht sogar noch das ein oder andere "unwichtige" Detail weglassen um einen vorher festgelegten Eindruck zu vermitteln. Objektiver (Endkunden-)Journalismus kann heutzutage von einer Maschine mindestens genauso gut erledigt werden wie von einer Redaktion. Na dann, Prost Mahlzeit an die Internet-Ausdrucker. Donnerstag, 10. Dezember 2009Nachschlag: zum Projekt Energiersparlampen
Vor einiger Zeit habe ich in einem längeren Artikel meine ersten tiefergehenden Erfahrungen mit Energiesparlampen kommuniziert. Damals noch völlig freiwillig ohne gesetzlichen Druck. :)
Die Ergebnisse damals waren wenig befriedigend. Dennoch oder grade deswegen habe ich dieses Jahr ein weiteres Experiment gewagt und zwei weitere Energiesparlampen angeschafft. diesmal ging es um meine Wohnzimmerbeleuchtung. Dort ist ein handelsüblicher Dimmer installiert um die Lichtstärke an das gewünschte Maß anzupassen. Inspiriert von Hannos aktuellem Artikel teile ich auch gerne die neuen Erfahrungen mit. Energiesparlampen ohne weitere Kennzeichnung sind nicht dimmbar. Das bedeutet, wenn der Dimmer der Lampe weniger Spannung gibt als vorgesehen, dann wird diese nicht dunkler sondern geht kaputt (genauer: sie flackert und geht daraufhin vermutlich kaputt. Bis zum ende ausprobiert habe ich es nicht). Ich habe mich daher schon vor längerem nach dimmbaren Energiesparlampen umgeschaut. Vor etwa 2 Jahren habe ich eine "Osram Dulux EL Dimmable" gekauft, die (wie im letzten Artikel schon erwähnt) beim Dimmvorgang ein deutlich hörbares Brummen erzeugt hat. Diesmal kaufte ich "Dimmerable"-Lampen von Megaman. Die brummen nicht. Das war's dann aber auch schon mit den Vorteilen. Denn brauchbar sind diese Lampen ebenfalls nicht. Schalte ich das Licht ein, brauchen auch diese Lampen ca. 1 Sekunde bis sich überhaupt etwas tut. Dabei muss der Dimmer auf maximale Spannung eingestellt sein, sonst beginnen die Birnen sofort zu flackern und gehen dabei ebenfalls kaputt. Nach dem Einschalten macht sich irgendwann Teelicht-gleich ein warmweißer aber kaum wahrnehmbarer Licht-Schimmer bemerkbar. Erst nach ca. einer Minute ist das Licht bei der Helligkeit angelangt, die man eigentlich gleich erwartet hätte. Und erst nach Ablauf dieser Minute darf man am Dimmer drehen. Reguliert man vorher das Licht herunter, dann flackert die Lampe und geht kaputt. So sagt es auch die Bedienungsanleitung. Mit LED-Birnen habe ich bisher keine Erfahrungen gemacht, laut diversen Quellen sollen aber auch diese grundsätzlich nicht dimmbar sein. Vom Preis abgesehen erscheint mir die aktuellste OSRAM-Erfindung eine bessere Zukunft zu versprechen. Osram verspricht auch für Energiesparlampen eine "Quick-Light-Technologie", die angeblich am April 2010 verbaut wird. Da ich momentan schon wegen meiner Experimente als hoffnungsloser Hippe dastehe (ich kann in meiner Wohnung nicht mehr "mal eben" das Licht einschalten, ich muss immer eine Minute warten), werde ich das weiter verfolgen und dieser der Zeit hinterher hinkenden Industrie weiter Geld in den Rachen werfen. Wir werden sehen. Dienstag, 24. März 2009eeebox - oder: So mache ich mir meine Verkaufsstatistik
Schon seit einer Weile stört mich, dass ein handelsüblicher Desktop-PC mit etwa 80 Watt Stromverbrauch und einem Geräuschpegel Marke »Kopfschmerzen« so viel Leistung erzeugt, dass man damit prinzipiell alles machen kann was man nie machen wird.
Daher habe ich versucht, mich an diversen Quellen über die neuen Minimalrechner, genannt »NetTop«, zu informieren. Nachdem das mehrfach missglückt ist und keiner Erfahrungen dazu hatte, habe ich mir jetzt einfach mal eine ASUS eeeBox B202 gekauft um damit selbst zu experimentieren. Vor dem Kauf fällt auf, dass es dieses Gerät (wohlgemerkt unter der selben Modellbezeichnung) entweder mit einer Ausstattung von 2 GB RAM und einem Linux-Betriebssystem oder mit 1 GB RAM und Windows XP Home verkauft wird. Eine RAM-Erweiterung ist zwar (nach diversen Berichten) nur mit Schraubendreher und sanfter Gewalt beim Öffnen des Gehäuses möglich, aber es stehen zwei Slots zur Verfügung. Um das 1-GB-Modell also auf 2 GB zu erweitern benötigt man kostenverursachenderweise nur einen 1-GB-SO-DIMM-Riegel, der im freien Markt momentan ca. 10-15 € kostet. Wenn man jetzt also unterstellt, dass das Linux-System keine nenneswerten Lizenzkosten verursacht und der Aufwand, en ASUS zur Anpassung von Windows betreibt in etwa gleich ist wie der, den ASUS zur Anpassung ihres Linux-Systems treibt, dann ist zu erwarten, dass das Windows-Modell um die Windows-Lizenz minus 10-15 € teurer ist. Da man natürlich nicht weiß, was eine Windows-XP-Lizenz für einen Großabnehmer kostet, muss ich das empirisch herausfinden. Da sich das Angebot bzgl. der Verfügbarkeit und der Preise momentan mehrmals täglich ändert, ist der Preisspiegel meiner Bestellung jetzt nicht mehr so extrem nachzuvollziehen: Letzte Woche wurde die Linux-Variante mit 2 GB RAM um etwa 20 € teurer verkauft als die Windows-Variante. Das macht einen Windows-Lizenzpreis von -5-10 € pro verkauftem Gerät. Da bei mir noch nicht absehbar war, wo genau das Gerät später eingesetzt wird und ob dafür die Windows-Lizenz eine Relevanz hat, habe ich mich für diese entschieden, da es mich insgesamt einfach billiger kommt, selbst wenn ich das RAM-Upgrade noch machen möchte. Schließlich ist es also so, dass sich keiner wundern braucht, dass sich die Windows-Version so viel besser verkauft, da die Linux-Version wirtschaftlich einfach keinen Sinn macht. Und auf einem Desktop-Rechner den man für die tägliche Arbeit einsetzen möchte, würde ich auch ungern das on ASUS vorgekaute Minimalsystem einsetzen sondern lieber ein aktuelleres, Community-gepflegtes System. Montag, 2. Februar 2009Fotolia: Kommunikation im 21. Jahrhundert
Durch einen Kundenauftrag kam ich jetzt schon öfter mit dem Foto-Portal "fotolia.de" in Kontakt. Bisher habe ich mir immer vom Auftraggeber zusichern lassen, dass er wie auch immer die geeigneten Rechte an seinen Bildern hat. Heute hatte ich spontan eine eigene Idee und wollte mal schauen in wie weit ich abgeleitete Werke basierend auf Material von Fotolia.de erstellen darf.
Da in den Lizenztexten die Modifikation von Bildern nicht explizit genannt wird (nur "Illustration von Webseiten"), wollte ich hier also durch eine individuelle Anfrage nochmal Klarheit erlangen. Ich schrieb also über das Kontaktformular einen (IMHO) eindeutig formulierten Text: Hallo.Eigentlich eine recht klare 3-Wege-Frage. Entweder "Ja, dazu brauchst du die Erweiterte Lizenz" oder "Nein, das ist mit der Illustration einer Website gemeint" oder "Waah, du willst unsere tollen Bilder verändern, das geht gar nicht, geh weg." Dachte ich. Dann bekam ich jetzt folgende E-Mail (als reine HTML-Nachricht): You recently sent an e-mall to Fotolia, click on the following link to read the reply :Um es vorweg zu nehmen: Nein, ich habe kein Profil bei Fotolia und zum Glück auch keines anlegen müssen um eine einfache Frage los zu werden. Die Antwort hätte man auch einfach in die Mail schreiben können. Die Antwort, die der betreffende Link dann bringt, ist aber auch nur bedingt das womit ich gerechnet habe: Hallo Danke für die Mail. Bitte rufen Sie uns unter 030 [...] an, dann helfen wir Ihnen gerne weiter. Mit freundlichen Grüßen Ihr Fotolia Team 030 [...] Kein weiterer Kommentar, meine spontane Idee was ich mit dem Fotolia-Bild machen wollte, hab ich auch genauso spontan wieder vergessen, ich hab auch keine Lust mehr. Dienstag, 18. November 2008Gedanken zu »DE-Mail«
Heute bzw. gestern Abend kamen mal wieder ein paar Artikel zum geplanten E-Mail-Dienst des Innenministeriums namens »DE-Mail« in der Onlinepresse.
Kurz gefasst denke ich, dass dieses Projekt das Potenzial hat, sich in eine Reihe unrühmlicher Geldgräber einzugliedern. Besonders gefallen hat mir der Heise-Artikel dazu. Ich möchte mal etwas pedantisch auf ein paar Abschnitten herumreiten: Schallbruch teilte auch die Kritik aus dem Bereich der kommunalen Anwender des OSCI-Standards (Online Services Computer Interface) nicht, wonach auf dieser Basis bereits Möglichkeiten zum verschlüsselten E-Mail- und Dokumentenversand über gängige Mail-Adressen bestünden. Dafür bräuchte es bei allen Kommunikationspartnern komplizierte Verschlüsselungsarchitekturen. Beide Seiten müssten auf ihrem eigenen PC einen OSCI-Client installieren, wobei keiner für die Systemsicherheit bürgen könne. Der neue Dient wird also »sicher«. Absolut sicher. Schließlich verbürgt sich da jemand dafür. Ich frage mich nur: Wer? Wenn ich den Dienst nutze und ein Sicherheits-Problem auftritt. Wer zahlt mir dann eine Entschädigung? Der Bund? Die beteiligten Firmen? Der Vorstandsvorsitzende der verantwortlichen Firma? Oder ist diese Art des Verbürgens vielleicht eher sowas wie: »Wenn es ein Problem gibt, werden wir aber ganz energisch mit dem Zeigefinger fuchteln bis jemand sagt, dass wir das in Zukunft besser machen«? Zugleich verwies der IT-Direktor auf hohe Kostensenkungseffekte. Wenn allein acht Prozent des derzeitigen Postverkehrs über das neue Verfahren abgewickelt würden, könnten die Absender eine Milliarde Euro Porto sparen. Dieser Summe stünden Aufwendungen für den Aufbau der Kommunikationsinfrastrukturen gegenüber. Okay, auch wenn wir mal annehmen, dass mit dieser vorsichtigen Formulierung nicht ausgeschlossen werden soll, dass die Milliarde sofort wieder in die Kommunikationsinfrastruktur gepumpt wird, dann verliert die Post also eine Milliarde (in einem nicht genannten Zeitraum, möglicherweise pro Jahr). Diese Milliarde wird dann also als Finanzhilfe wieder investiert weil es dem Konzern dann plötzlich schlecht geht wenn keiner mehr Briefe verschickt. Ergo: Milchmädchenrechnung. Aber das sind ja Details. Richtig schlecht wird mir dann bei sowas: Die ganzen Sicherheitsmechanismen sollten beim Provider im Hintergrund ablaufen, um die Nutzung so einfach wie möglich zu machen. So sei dort etwa eine Kontrolle auf Schadsoftware und eine Versandberechtigung, die Integritätssicherung über eine Prüfsumme, die Verschlüsselung über S/MIME und eine Ergänzung von Metadaten durchzuführen. Bitte nochmal langsam lesen. Ja, die begründen ihre Sicherheit wirklich damit, dass beim Provider die Daten verschlüsselt werden. Damit der seine Daten dort eintragen kann wird dann vermutlich eine normale end-to-end-Verschlüsellung nicht vorgesehen werden oder wie? Zudem: Schadsoftware? Hieß es nicht eben noch, der Dienst sei spamfrei? Ist er vielleicht nur ein bisschen spamfrei?
Geschrieben von Bernd
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07:49
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Donnerstag, 18. September 2008Speicherung von IP-Adressen bei YouTube und Google
Ich habe dazu folgende Quellen in den letzten Tagen zufällig gefunden...
Auf Heise.de einen Artikel, in dem die Speicherdauer bei YouTube thematisiert wird: YouTube lösche üblicherweise nach sieben Tagen die IP-Adressen der Rechner, von denen Dateien in das Internetportal eingestellt werden. Dazu ein weiterer Heise-Artikel, der die IP-Adressen-Speicherung bei der Suchmaschine von Google behandelt: Der Suchmaschinenbetreiber Google will die Haltedauer für die IP-Adresse bei Suchanfragen bis Ende September von bisher 18 auf künftig neun Monate reduzieren, danach werden die Anfragen anonymisiert. Besonders nett ist natürlich die Begründung dieser neun Monate Speicherung in eben letzterem Artikel: Laut dem Datenschutzbeauftragten des Konzerns, Peter Fleischer, sucht Google die Balance zwischen dem Datenschutz auf der einen Seite und den Interessen von Google auf der anderen. Letztere bestehen darin, die eigenen Dienste kontinuierlich zu verbessern und gegen Missbrauch und Angriffe zu schützen [...] (Hervorhebung von mir) Missbrauch und Angriffe sind bei jedem Server und jedem öffentlich zugänglichen Angebot natürlich immer eine Möglichkeit. Daher habe ich an der einwöchigen Speicherung von IP-Adressen bei YouTube noch nichtmal grundlegend etwas auszusetzen. Ich finde es nicht gut, aber es tanzt nicht aus der Reihe anderer ("normaler") Websites. Anders dagegen die Speicherung bei der Suchmaschine. Eine Internet-Suche hat ein für mich schwer erkennbares Missbrauchspotenzial. Auf YouTube kann man eigene Mediendaten hochladen, dabei sowohl bzgl. Urheberrecht als auch bzgl. Beleidigungen und ähnlichem unschöne Dinge tun. Durch eine Internet-Suche bei Google kann man... Nun, mir fällt jetzt nicht direkt etwas ein. Die Features der Suchmaschine halten sich derart in Grenzen, dass ich XSS (die sich aber durch IP-Adressen gar nicht wirklich verfolgen lassen) und vergleichbare Sicherheitslücken sicher ausschließen kann. Ebenso SQL-Injections. Ein einziges Eingabefeld lässt sich mit vertretbarem Aufwand gegen alle bekannten Sicherheitsprobleme absichern. Zumindest ungleich einfacher als die Features von YouTube. Warum also begründet Google die Protokollierung von Suchanfragen damit, dass man auch ein Dreivierteljahr später noch wissen muss wer was gesucht hat um "Missbrauch und Angriffe" zu erkennen? Im Gegenzug frage ich mich, warum ist dies bei YouTube anders? Warum ist das Hochladen und Veröffentlichen bei YouTube kein so großes Sicherheitsrisiko wie das Stellen einer Suchanfrage bei Google? Ich finde das Schizophren und die Begründung mit der Sicherheit ist Heuchelei. Bei uns wird normalerweise keine IP-Adresse gespeichert. Kunden können auf Wunsch Logfiles über maximal 10 Tage erzeugen. Wenn nicht explizit vom Betreiber aktiviert, dann auch das ohne IP-Adresse.
Geschrieben von Bernd
in allgemeine Verblödung, Computeritis, Medien, Politik, WWW
um
07:39
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