Schon seit einer Weile stört mich, dass ein handelsüblicher Desktop-PC mit etwa 80 Watt Stromverbrauch und einem Geräuschpegel Marke »Kopfschmerzen« so viel Leistung erzeugt, dass man damit prinzipiell alles machen kann was man nie machen wird.
Daher habe ich versucht, mich an diversen Quellen über die neuen Minimalrechner, genannt »NetTop«, zu informieren. Nachdem das mehrfach missglückt ist und keiner Erfahrungen dazu hatte, habe ich mir jetzt einfach mal eine ASUS eeeBox B202 gekauft um damit selbst zu experimentieren.
Vor dem Kauf fällt auf, dass es dieses Gerät (wohlgemerkt unter der selben Modellbezeichnung) entweder mit einer Ausstattung von 2 GB RAM und einem Linux-Betriebssystem oder mit 1 GB RAM und Windows XP Home verkauft wird.
Eine RAM-Erweiterung ist zwar (nach diversen Berichten) nur mit Schraubendreher und sanfter Gewalt beim Öffnen des Gehäuses möglich, aber es stehen zwei Slots zur Verfügung.
Um das 1-GB-Modell also auf 2 GB zu erweitern benötigt man kostenverursachenderweise nur einen 1-GB-SO-DIMM-Riegel, der im freien Markt momentan ca. 10-15 € kostet.
Wenn man jetzt also unterstellt, dass das Linux-System keine nenneswerten Lizenzkosten verursacht und der Aufwand, en ASUS zur Anpassung von Windows betreibt in etwa gleich ist wie der, den ASUS zur Anpassung ihres Linux-Systems treibt, dann ist zu erwarten, dass das Windows-Modell um die Windows-Lizenz minus 10-15 € teurer ist. Da man natürlich nicht weiß, was eine Windows-XP-Lizenz für einen Großabnehmer kostet, muss ich das empirisch herausfinden.
Da sich das Angebot bzgl. der Verfügbarkeit und der Preise momentan mehrmals täglich ändert, ist der Preisspiegel meiner Bestellung jetzt nicht mehr so extrem nachzuvollziehen:
Letzte Woche wurde die Linux-Variante mit 2 GB RAM um etwa 20 € teurer verkauft als die Windows-Variante.
Das macht einen Windows-Lizenzpreis von -5-10 € pro verkauftem Gerät.
Da bei mir noch nicht absehbar war, wo genau das Gerät später eingesetzt wird und ob dafür die Windows-Lizenz eine Relevanz hat, habe ich mich für diese entschieden, da es mich insgesamt einfach billiger kommt, selbst wenn ich das RAM-Upgrade noch machen möchte.
Schließlich ist es also so, dass sich keiner wundern braucht, dass sich die Windows-Version so viel besser verkauft, da die Linux-Version wirtschaftlich einfach keinen Sinn macht. Und auf einem Desktop-Rechner den man für die tägliche Arbeit einsetzen möchte, würde ich auch ungern das on ASUS vorgekaute Minimalsystem einsetzen sondern lieber ein aktuelleres, Community-gepflegtes System.